Diese Seite behandelt grundlegende Funktionen, die allen Linux-Varianten weitgehend gemeinsam sind. Die Bedienung eines Dateimanagers kann sich je nach Distribution unterscheiden, folgt jedoch ähnlichen Prinzipien. Unterschiede lassen sich meist problemlos übergehen.
Linux starten
Voraussetzung: Dein Linux ist bereits installiert.
Nach dem Einschalten des Rechners erscheint das GRUB-Fenster – ein Boot-Manager, über den ausgewählt wird, welches Betriebssystem gestartet werden soll.

Im GRUB-Menü lässt sich mit den Pfeiltasten ein Eintrag auswählen. Die Auswahl wird mit der Eingabetaste bestätigt.
Anmeldung
Anschließend erscheint der Displaymanager deines Desktops. Es existieren unterschiedliche Varianten, jedoch ist ihnen gemeinsam, dass Benutzername und Passwort abgefragt werden. Beide Angaben wurden während der Installation festgelegt.

Desktop
Der Desktop stellt die grafische Oberfläche des Systems dar. Je nach Desktop-Umgebung sind Unterschiede sichtbar – grundlegende Funktionen sind jedoch vergleichbar.
Beim Start erscheint ein Hintergrundbild im Vollbildmodus. In der Regel befindet sich eine Taskleiste am unteren Bildschirmrand – vergleichbar mit Windows. Diese kann bei Bedarf an jeden Bildschirmrand verschoben werden. Auch mehrere Taskleisten sind möglich.
Links in der Taskleiste befindet sich in der Regel der Button
(Logo Linuxmint) für das Hauptmenü.
Der Aufbau unterscheidet sich je nach Desktop. Hier das Hauptmenü von Linuxmint:

Linux ermöglicht die individuelle Anpassung von Schriftarten und Icon-Größen – eine Flexibilität, die Windows in dieser Form nicht bietet. Die Anpassung von Farben und Hintergrundbildern ist hingegen standardmäßig bei beiden Systemen möglich.
Navigation
Unter der Navigation in Linux verstehe ich die Themen:
- Verzeichnisstruktur von Linux
- Navigation innerhalb eines Desktops
- Programme starten
- Zwischen Fenstern und Arbeitsflächen wechseln
Die Verzeichnisstruktur von Linux
Im Gegensatz zu Windows werden Speichermedien nicht mit Buchstaben bezeichnet. Alle Medien – auch USB-Sticks, externe Festplatten und optische Laufwerke – werden in eine gemeinsame Verzeichnisstruktur eingebunden.
Dateimanager
Den Dateimanager kennen die meisten Leute als Explorer oder Arbeitsplatz von Windows; erreichbar mit der Tastenkombination Windowstaste + E. Die Windowstaste auf der Tastatur heißt in Linux Supertaste.
Je nach Desktop heißen die Dateimanager:
- Thunar (Xfce)
- Dolphin (KDE)
- Nemo (Unity, Cinnamon, Budgie usw.)
Hier, bei Linuxmint, heißt der Dateimanager: Nemo.
-
Nemo lässt sich über das Hauptmenü öffnen. Nach Eingabe des Begriffs Datei in das Suchfeld erscheinen passende Programme.
![]()
Ein Klick auf Dateien, öffnet Nemo.
- Ein Mausklick auf das Folder-Symbol
in der Taskleiste startet Nemo. - Die Tastenkombination Super + E startet ebenfalls Nemo - Die Tastenkombination ist identisch mit Windows (Super = Windowstaste)
Nemo öffnet sich und zeigt die Verzeichnisse des Systems.

Wichtige Verzeichnisstruktur
Achtung:Änderungen in diesen Verzeichnissen sollten nur erfolgen, wenn bekannt ist, welche Auswirkungen sie haben. Unachtsame Änderungen können das System unbrauchbar machen.
| Verzeichnis | Bezeichnung |
|---|---|
| / (Root) | höchste Verzeichnisebene, hier sind alle Dateien des Systems und der Benutzer enthalten |
| /bin | enthält für Linux unverzichtbare Programme, muss beim Systemstart vorhanden sein, darf keine Unterverzeichnisse enthalten |
| /boot | muss beim Systemstart vorhanden sein; enthält zum Booten benötigte Dateien. |
| /dev | enthält alle Gerätedateien, über die die Hardware im Betrieb angesprochen wird |
| /etc | enthält Konfigurations- und Informationsdateien des Basissystems |
| /home | enthält pro Benutzer ein Unterverzeichnis, jedes davon wird nach dem Anmeldenamen benannt (Dateien der Benutzer) |
| /lib | enthält dynamische Bibliotheken und Kernelmodule, die für den Systemstart (das Booten) notwendig sind |
| /lost+found | enthält Dateien und Dateifragmente, die bei der Reparatur eines defekten Dateisystems übrig geblieben sind |
| /media | hier werden mobile Geräte eingehängt (USB-Stick, externe Festplatte, Floppy, CD-ROM, DVD, u.a.) |
| /mnt | Einhängepunkt für temporär eingehängtes Dateisystem |
| /opt | ist für die manuelle Installation von Programmen gedacht, die nicht zur eigenen Distribution gehören |
| /proc | enthält Schnittstellen zum aktuell geladenen Kernel und seinen Prozeduren |
| /root | dies ist das Stammverzeichnis des Computeradministrators root |
| /run | enthält Dateien für laufende Prozesse |
| /sbin | enthält Binärdateien, die Root-Rechte zur Ausführung brauchen |
| /srv | dieses Verzeichnis ist noch nicht genau spezifiziert |
| /sys | siehe /proc |
| /tmp | enthält zeitlich beschränkte Dateien, Verzeichnis wird nach einem Neustart in der Regel bereinigt |
| /usr | enthält die am Desktop meistbenutzten Programme |
| /var | enthält variable Daten wie Log-Dateien, Spielstände, Druckerwarteschlange usw. |
Ein vertiefendes YouTube-Video zur Verzeichnisstruktur kann ergänzend angesehen werden.
Das Verzeichnis /home
Im Verzeichnis /home werden die Daten der Benutzer gespeichert. Für jeden Benutzer wird bei der Einrichtung ein eigener Ordner erstellt, z.B. das Verzeichnis /home/benno.
Standard-Zugriffsrechte:
- Besitzer: lesen & schreiben
- Gruppe: lesen
- Andere: lesen
Das bedeutet, dass andere Benutzer deine Dateien lesen können. Soll dies verhindert werden, müssen die Berechtigungen angepasst oder alternativ eine Verschlüsselung verwendet werden (nicht Bestandteil dieses Textes).
In Fachliteratur wird häufig die Schreibweise ~/datei verwendet. Das Tilde-Zeichen ~ steht dabei für das persönliche Home-Verzeichnis.
Verborgene Dateien anzeigen

In persönlichen Home-Verzeichnissen befinden sich auch versteckte Dateien und Ordner. Diese lassen sich im Dateimanager über
Anzeige > Verborgene Dateien anzeigen
sichtbar machen.
Versteckte Elemente dienen meist der individuellen Konfiguration von Programmen. Sie werden mit einem führenden Punkt im Namen markiert.

Zum Beispiel das Verzeichnis .mozilla enthält die Konfigurationen für den Browser Firefox.
In diesen Verzeichnissen werden die persönlichen Einstellungen für verschiedene Programme und für Linux selbst vorgenommen. Wer nicht genau weiß was er hier tut, sollte die Finger weg lassen. Daher haben sich die Eintwickler entschieden diese Dateien und Verzeichnisse standardmäßig zu verbergen.

Anwendungen starten (Linux Mint mit Cinnamon)
In Cinnamon lassen sich Anwendungen auf mehreren Wegen starten. Die gebräuchlichste Methode ist der Zugriff über das Hauptmenü, das sich standardmäßig unten links auf dem Bildschirm befindet – erkennbar am LinuxMint-Logo.
Ein Klick auf das Symbol öffnet ein übersichtliches Menü mit drei Hauptbereichen:
- Favoriten: Schnellzugriff auf häufig genutzte Programme
- Kategorien: Thematisch sortierte Programmlisten, z.B. „Büro“, „Grafik“, „Internet“
- Suchfeld: Direkte Eingabe des Programmnamens oder eines Begriffs
Diese Anordnung erleichtert den Zugriff auf Programme und Einstellungen erheblich. (Details siehe: www.howtoforge.de. Für eine detaillierte Beschreibung des Hauptmenüs und seiner Funktionen empfehle ich die offizielle Dokumentation von Linux Mint: linuxmint-fuer-anwender
Die Tastatureingabe ins Suchfeld erfolgt sofort nach Öffnen des Menüs. Bereits nach wenigen Buchstaben erscheinen passende Ergebnisse. Ein Klick auf einen Eintrag oder ein Druck auf die Eingabetaste startet das gewählte Programm.
Alternative Wege zum Starten von Programmen:
- Desktop-Verknüpfung: Anwendungen lassen sich per Rechtsklick im Menü mit „Zum Desktop hinzufügen“ als Symbol auf dem Desktop ablegen.
- Panel-Verknüpfung: Ebenso können Anwendungen in die Taskleiste (Panel) eingefügt werden.
- Alt+F2: Über die Tastenkombination lässt sich ein Schnellstarter öffnen. Nach Eingabe des Programmbefehls (z. B. firefox) wird die Anwendung unmittelbar gestartet.
- Terminal: Programme können auch durch Eingabe des Befehlsnamens in einem Terminalfenster gestartet werden. Beispiel: libreoffice
Dateimanager Nemo

🗂️ Überblick über die Nemo-Oberfläche
Nach dem Start von Nemo präsentiert sich die Oberfläche in einem klar strukturierten Layout:
- Navigationsleiste: Zeigt den aktuellen Pfad an und ermöglicht eine schnelle Navigation durch die Verzeichnishierarchie.
- Seitenleiste: Bietet schnellen Zugriff auf häufig genutzte Orte wie "Persönlicher Ordner", "Schreibtisch", "Downloads" sowie eingehängte Laufwerke und Netzwerkspeicher.
- Hauptfenster: Listet die Inhalte des aktuellen Verzeichnisses auf, wobei die Darstellung zwischen Symbol-, Listen- und Kompaktansicht umgeschaltet werden kann.
- Statusleiste: Informiert über die Anzahl der Elemente und den verfügbaren Speicherplatz.
🔧 Wichtige Funktionen von Nemo
1. Zwei-Fenster-Ansicht![Nemo 2 fenster 2025 05 12 19 15 46]()
Durch Drücken der Taste F3 kann Nemo in eine geteilte Ansicht wechseln, die das gleichzeitige Arbeiten in zwei Verzeichnissen erleichtert. Digital Cleaning
2. Lesezeichen![Lesezeichen vom 2025 05 13 15 43 25]()
Häufig genutzte Ordner können als Lesezeichen gespeichert werden, um schnellen Zugriff zu ermöglichen. Dies erfolgt über das Menü Lesezeichen oder durch Ziehen des Ordners in die Seitenleiste.
3. Direktes Öffnen eines Terminals![Terminals vom 2025 05 12 19 18 04]()
Im Kontextmenü eines Verzeichnisses besteht die Möglichkeit, ein Terminal direkt im aktuellen Pfad zu öffnen. Diese Funktion ist besonders nützlich für Benutzer, die regelmäßig mit der Kommandozeile arbeiten. Wikipedia
4. Dateivorschau
Mit der Erweiterung nemo-preview können Dateien wie Bilder, PDFs oder Videos direkt in Nemo durch Drücken der Leertaste in einer Vorschau angezeigt werden.
Falls die Erweiterung nicht bereits vorhanden ist, kann sie über das Terminal nachinstalliert werden:
sudo apt install nemo-preview
5. Endgültiges Löschen von Dateien![Direktes löschen vom 2025 05 12 19 28 38]()
Standardmäßig verschiebt Nemo gelöschte Dateien in den Papierkorb. Um Dateien sofort und endgültig zu löschen, kann in den Einstellungen unter Bearbeiten → Einstellungen → Verhalten die Option Einen Löschbefehl bereitstellen, der den Papierkorb umgeht aktiviert werden. Siehe dazu die Zeile über dem Cursor im rechten Bild!
111 Tipps - Mehr Spaß an Technik
6. Ordnerdekoration![Ordnerdekoration vom 2025 05 13 16 20 30]()
Ordner können farblich hervorgehoben werden, um die Übersichtlichkeit zu verbessern. Dazu wird ein Ordner mit der rechten Maustaste angeklickt und eine Farbe aus der Palette ausgewählt. 111 Tipps - Mehr Spaß an Technik
📚 Weiterführende Ressourcen
- Offizielle Dokumentation: Linux Mint für Anwender – Der Dateimanager
- Tipps und Tricks: 15 Optimierungen für Nemo
- Erweiterte Funktionen: Mehr machen mit Linux Mint – Teil 5: Dateimanager Nemo
Wechsel zwischen Fenstern und Arbeitsflächen
In Linux Mint mit der Cinnamon-Oberfläche ist der Wechsel zwischen geöffneten Fenstern und verschiedenen Arbeitsflächen besonders effizient gelöst.
Zwischen offenen Fenstern wechseln
Bereits bekannte Tastenkombinationen aus Windows funktionieren auch unter Linux Mint:
| Kombination | Funktion | |
|---|---|---|
| Alt + Tab | Zeigt eine Übersicht aller geöffneten Fenster an und ermöglicht das schnelle Wechseln. | ![]() |
| Alt + Shift + Tab | Wechselt in umgekehrter Richtung durch die geöffneten Fenster. | |
| Strg + Alt + ↓ |
Wechselt frei durch die geöffneten Fenster auf dem Bildschirm mit den Tasten: → ← ↓ ↑ |
Mit der Maus lässt sich einfach über das Fensterlisten-Applet in der unteren Leiste zwischen Anwendungen wechseln. Alternativ kann über das Fensterübersichts-Symbol (oft ganz links in der Leiste) eine grafische Darstellung aller Fenster geöffnet werden.
Arbeitsflächen nutzen
Linux Mint bietet mehrere virtuelle Arbeitsflächen, um Programme thematisch zu trennen – zum Beispiel Browser auf einer, Textverarbeitung auf einer anderen.
| Kombination | Funktion | |
|---|---|---|
| Strg + Alt + ↑ | Zeigt eine Übersicht aller Arbeitsflächen. | |
| Strg + Alt + ←→ | Wechselt zwischen den Arbeitsflächen. |
Arbeitsflächen lassen sich auch grafisch über die Arbeitsflächenumschaltung in der unteren Leiste steuern. Dort können neue Arbeitsflächen hinzugefügt oder entfernt werden.
Fenster auf andere Arbeitsflächen verschieben
Ein Rechtsklick auf den Fenstertitel bietet die Möglichkeit, das Fenster auf eine andere Arbeitsfläche zu verschieben. Alternativ kann mit gedrückter
Strg + Shift + Alt + ←→
das aktive Fenster verschoben werden.
🔧 Systemeinstellungen
1. Überblick über die Systemeinstellungen
Die Systemeinstellungen in Linux Mint 22 (Cinnamon) sind das zentrale Steuerungszentrum für das gesamte System. Der Aufbau ist logisch gegliedert in Kategorien wie:

- Erscheinungsbild
- Einstellungen
- Systemverwaltung
- Geräte
2. Erscheinungsbild
Hier lassen sich das Desgn und die Darstellung des Systems umfassend anpassen:

- Auswahl von Desktop-Themes (Fensterrahmen, Symbole, Bedienelemente)
- Aktivierung des dunklen Modus
- Schriftarten, Kantenglättung und Anzeigegrößen
- Desktop-Hintergrund und Sperrbildschirmbild
3. Einstellungen
Hier lassen sich Einstellungen der Arbeitsflächen, der Fensterverwaltung und viele mehr vornehmen.
Cinnamon unterstützt virtuelle Desktops (Arbeitsflächen).
- Anzahl und Navigation der Arbeitsflächen
- Verhalten von Fenstern (z.B. beim Verschieben)
- Einrichten von Hot Corners (aktive Bildschirmecken)
- Verwendung von Fenster-Tiling und -Snapping
- Start- und Sitzungsverwaltung
Was passiert beim Hochfahren?- Autostart-Programme verwalten
- Sitzung speichern und wiederherstellen
- Verzögerungen und Prioritäten steuern
- Sprachen und Regionseinstellungen
Sprache und Formatierungen ändern:- Systemsprache umstellen
- Tastaturlayouts für mehrere Sprachen
- Uhrzeit, Zahlen- und Datumsformat
- Barrierefreiheit (Accessibility)
Zugänglichkeit für Menschen mit Einschränkungen:- Bildschirmleser, Lupe, hoher Kontrast
- Tastenhilfe (z. B. Einrastfunktion)
- visuelle Rückmeldungen bei Aktionen
4. Hardware und Geräte

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5. Systemverwaltung

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Empfohlene Grundeinstellungen für Einsteiger






