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IP-Adressen

Was ist eine IP-Adresse?

Um einen normalen Brief zu versenden, braucht man den Namen und die Anschrift des Ziels, egal ob Person oder Firma. Mit Computern ist es ebenso. Nur Computer können (noch) nicht sprechen und arbeiten daher mit Nummern. Jeder Computer auf dieser Welt hat also eine Nummer, eine IP-Adresse. Bisher war das die IPv4. Diese wird benötigt, damit eine Webseite, die man sich anschauen will, auch an den eigenen Computer gesendet wird.

Die IPv4-Adresse

Sie besteht aus 4 Gruppen zu je 1 Byte (= 8 Bit). Sie hat damit eine Länge von 32 Bit. Jedes Byte kann einen Dezimalwert von 0 bis 255 annehmen. Eine vollständige IPv4-Adresse kann beispielsweise so aussehen:

175.236.112.23

Insgesamt gibt es damit 256*256*256*256 = 4.294.967.296 Möglichkeiten.

Inzwischen gibt es mehr als 8 Milliarden Menschen auf der Erde und außerdem sprechen wir inzwischen auch Steckdosen, Lampen, Garagentore usw. ebenfalls übers Internet an. Vom Inhalt ganzer Werke und Fabriken ganz zu schweigen. Die Anzahl der Adressen reicht nicht mehr. Also hat man sich was Neues ausgedacht.

Die IPv6-Adresse

Sie besteht aus 8 Gruppen zu je 2 Byte (= 16 Bit). Sie hat damit eine Länge von 128 Bit. Die Schreibweise ändert sich von Dezimal-Zahlen zu Hexadezimal-Zahlen. Jedes Byte wird also nicht mehr mit Werten zwischen 0 und 255 dargestellt, sondern zwischen 00 und FF. Jede Gruppe besteht aus 2 Byte mit der Schreibweise 0000 bis FFFF. Eine vollständige IPv6-Adresse wird also etwa so aussehen:

2014:0BA4:1000:0000:0000:5487:AD34:0002

Insgesamt gibt es damit also rund 340 Sextillionen (= 3,402823669×10³⁸) Möglichkeiten. Das sollte reichen - hofft man.

Kürzungsschema für IPv6-Adressen

Um die Lesbarkeit solcher Adressen zu vereinfachen, werden führende Nullen nicht angegeben. Gruppen, die ganz aus Nullen bestehen, können ebenfalls entfallen.

Originaladresse 2014:0BA4:1000:0000:0000:5487:AD34:0002
ohne führende Nullen 2014:0BA4:1000:0000:0000:5487:AD34:0002
ohne Blöcke aus Nullen 2014: BA4:1000:   0:   0:5487:AD34:   2
Kurzform 2014:BA4:1000::5487:AD34:2

 

Aufbau einer IPv6-Adresse

Eine IPv6-Adresse besteht aus zwei Komponenten: einem Präfix und einem Interface Identifier. Das Präfix wird für die Adressierung im Netzwerk verwendet. Der Interface Identifier wird für die Adressierung in einem Subnetz, für einzelne Komponenten innerhalb eines Gerätes usw. genutzt. Theoretisch kann somit ein Gerät mehrere Adressen haben, was die Steuerung mit unterschiedlichen Berechtigungen erleichtern kann.

Um den Adressraum ausreichend flexibel zu nutzen, wird die Länge des Präfixes mit einem Slash und einer Dezimalzahl am Ende der Adresse angegeben:

2014:0BA4:1000::5487:AD34:2/64

Hierdurch weiß man also, dass die ersten 4 Gruppen das Präfix darstellen: 2014:0BA4:1000:: => 2014:0BA4:1000:0000. Der doppelte Doppelpunkt (::) steht für eine oder mehrere ausgelassene Gruppen mit Nullen.

Ferner erkennt man auch den Interface Identifier mit ::5487:AD34:2 => 0000:5487:AD34:0002

Verwendung einer IPv6 mit Portangabe

Die IPv6-Adresse muss in eckige Klammern gefasst werden. Dahinter dann, wie gewohnt den Port mit einem Doppelpunkt als Trenner anhängen.

https://[2014:0BA4:1000::5487:AD34:2]:8080

Zusammenfassung:

  • Die IPv6-Adressen decken einen viel größeren Adressbereich ab als die alten IPv4-Adressen.
  • Eine Schnittstelle bzw. ein Gerät kann mehrere IPv6-Adressen haben, IPv4 jedoch immer nur eine.
  • IPv4-Adressen werden immer durch einen DHCP-Server generiert bzw. vergeben.  IPv6 beherrscht eine Autokonfiguration und braucht daher keinen DHCP-Server. Dies schließt aber die Verwendung eines solchen nicht aus.

 

Quellen der Grafiken und Bilder:

Pixabay
Vecteezy
FREEP!K